Zu Rudolf Steiners Biographie
Geboren am 27. Februar 1861 in Kraljevec (heute Kroatien) wächst Rudolf Josef Lorenz als erstes von drei Kindern des Bahnbeamten Josef Steiner und seiner Frau Franziska in ärmlichen Verhältnissen
auf. Er besucht die Dorfschule in Pottschach und die Realschule in Wiener Neustadt.
Schon als Siebenjähriger hat er erste okkulte Erfahrungen, die ihn die Welt unterscheiden lassen in "Dinge, die man sieht und Dinge, die man nicht sieht." Beides zu vereinen im modernen
Bewusstsein wird zu einer seiner Lebensaufgaben.
Autodidaktisch eignet er sich ein fundiertes und breites Wissen an und unterrichtet vom 15. Lebensjahr an Nachhilfeschüler. 1879 beginnt er sein Studium an der Technische Hochschule in Wien in
den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Geologie. Schon mit 21 Jahren wird ihm durch Vermittlung von Professor K.-J. Schroer die erstmalige Herausgabe von Goethes naturwissenschaftlichen
Schriften in Kürschners Deutscher National-Literatur übertragen. Das Ergebnis findet große Anerkennung in der Fachwelt.
Obwohl er in allen Examina mit hervorragenden Leistungen glänzt, bleibt ihm als Absolvent der Technischen Hochschule eine akademische Laufbahn in Österreich verschlossen. Später promoviert er jedoch in Philosophie an der Universität Rostock.
Zunächst wird er Hauslehrer in der Industriellenfamilie Specht. Das lässt ihm genügend Zeit für Studien und eigene schriftstellerische Arbeit. Er nimmt regen Anteil am Wiener Kulturleben und verkehrt in verschiedenen Künstlerzirkeln. Einer der vier Knaben, die er unterrichtet, gilt als kaum bildungsfähig. Unter Steiners Anleitung macht er schließlich die regulären staatlichen Prüfungen und wird später Arzt.
Im Herbst 1890 tritt er eine Stelle am Goethe und Schiller Archiv in Weimar an. In dieser Zeit schreibt er sein philosophisches Hauptwerk „Die Philosophie der Freiheit“. Schon seit seiner Kindheit beschäftigt ihn das Verhältnis von Innenwelt und Außenwelt, Begriff und Wahrnehmung. In Goethes „anschauender Urteilskraft“ findet er eine Lösung angedeutet, die er philosophisch ausarbeitet. Beobachtet das Denken sich selbst, wird es wahrnehmend, die Unterscheidung von Subjekt und Objekt ist aufgehoben, nichts Unbewusstes stört diesen Prozess. Damit ist ein Akt der Freiheit beschrieben.
In der "Philosophie der Freiheit" liegt die Grundlage zur später entwickelten Anthroposophie. Er nennt diese eine reine Erfahrungswissenschaft, wobei er aber "Erfahrung" nicht auf das Sinnlich-Materielle beschränkt, sondern gerade geistig-seelische Erfahrung einbezieht. Es gibt für Steiner – anders als Kant behauptet – keine prinzipiellen Grenzen der Erkenntnis, nur die Aufgabe, durch Selbstschulung die persönlichen Grenzen zu erweitern. Die Methoden dazu beschreibt er in Aufsätzen und Büchern.
1897 zieht er von Weimar nach Berlin und taucht ein in das zeitgenössische Kulturleben. Er wird Herausgeber des „Deutschen Magazins für Litteratur“, inszeniert zeitgenössische Theaterstücke und ist Mitbegründer des Künstlerkreises „ die Kommenden“, zu denen u.a. Stefan Zweig, Else Lasker-Schüler, Käthe Kollwitz, Frank Wedekind gehören. Er lebt als freier Schriftsteller und verfasst Artikel, Rezensionen, Kritiken. Auch ist er Mitbegründer und Dozent der Freien Hochschule, einem Vorläufer der Volkshochschule.
Von 1899 bis 1904 unterrichtet er an der von Karl Liebknecht gegründeten Arbeiterbildungsschule in Berlin, später auch in Spandau, unter der Bedingung, nicht nach marxistischen sondern eigenen Gesichtspunkten zu lehren. Die Zahl der Zuhörer steigt. Er ist überzeugt, dass die Proletarier weder einen Abklatsch der damaligen bürgerlichen Bildung noch der materialistischen Ideologie brauchen, sondern wirkliche geistige Erkenntnis.
Diesen sozialen Impuls setzt er lebenslang fort. In Stuttgart gibt er 1919 auf Einladung des Direktors Emil Molt Kurse für die Arbeiter der Waldorf-Astoria Zigarettenfabri. Das führt auf Bitten der Arbeiter und durch die Initiative Emil Molts zur Gründung der ersten Waldorfschule, einer Schule für die Arbeiterkinder, um ihnen eine wirkliche menschengemäße Bildung zu ermöglichen. In Dornach gibt er für die Arbeiter des ersten Goetheanum wöchentlich während der Arbeitszeit Vorträge zu deren Fragen.
Zurück zu Berlin am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts:
Steiner fühlt sich Nietzsche und Stirner verwandt, die keine Macht über dem freien Menschen anerkennen. Daher lehnt er die kirchliche Dogmatik des Christentums ab. Der wissenschaftliche Materialismus kann seine Frage nach dem Wesen des Menschen aber auch nicht beantworten. So geht er vor Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durch eine tiefe Krise voll innerer Kämpfe.
In dieser Krise hat er ein Erlebnis, auf das er später nur ein einziges Mal mit wenigen Worten hindeutet. Er begegnet der Wirklichkeit des auferstandenen Christus. Von da an beschäftigen sich seine geistigen Forschungen mit dem Wesen des Christus, unabhängig von Kirche und Religion. „Ich musste mich, nachdem die Prüfungszeit mich harten Seelenkämpfen ausgesetzt hatte, selber in das Christentum versenken, und zwar in der Welt, in der das Geistige darüber spricht.“
1900 wird Steiner eingeladen, Vorträgen vor Theosophen zu halten. Bis dahin hatte er nur über philosophische oder literarische Themen öffentlich gesprochen. Hier begegnet er nun Menschen, die Interesse für seine geistigen Forschungen haben. Unter den Zuhörern ist Marie von Sievers, die bald seine engste und wichtigste Mitarbeiterin und später seine Frau wird. Die Bildung einer deutschen Sektion dieser Gesellschaft wird ihm übertragen. Sie wächst bis 1914 auf 4.000 Mitglieder an. In viele Länder Europas führen Steiners Vortragsreisen mit geisteswissenschaftlichen, besonders christologischen Inhalten.
Die Theosophische Gesellschaft ist auf östliche Esoterik ausgerichtet, Steiners Vorträge jedoch fußen auf europäisch-christlicher Grundlage und stellen nur seine eigenen geistigen Forschungsinhalte dar. Das führt allmählich zu Konflikten mit der Führung. Als Annie Besant, die Leiterin der Theosophischen Weltgesellschaft, 1912 den Inderknaben Krishnamurti als wiedergeborenen Weltheiland propagiert, widerspricht Steiner. Es kommt zum Bruch und die deutsche Sektion wird ausgeschlossen. In Köln wird nun die Anthroposophische Gesellschaft gegründet. Steiner ist für sie tätig, aber nicht deren Mitglied.
Steiner behandelt Fragen einer neuen Christuserkenntnis und hält Vortragszyklen über die Evangelien aus geisteswissenschaftlicher Sicht. Er spricht und schreibt über das Verhältnis der vorchristlichen Mysterienströmungen zum Christuswesen. Immer neue Aspekte der geistigen Welt als einem vielgliedrigen, von Geistwesen bevölkerten Kosmos schildert er aus seiner übersinnlichen Forschung. Von solchen Wesen gehen die Gestaltungsimpulse für alles Naturgeschehen aus. Die menschliche Seele stammt aus dieser Sphäre und kehrt nach dem Tod in sie zurück, um die Erdenerfahrungen in Fähigkeiten umzuwandeln für zukünftiges Wirken in neuen Erdenleben.
Bei großen Kongressen in München werden vier von Steiner verfasste Mysteriendramen aufgeführt. Mit seiner kongenialen Partnerin Marie von Sivers wird eine neue Bühnenkunst geschaffen. Sie soll
die tieferen Schichten der Sprache erlebbar machen durch eine Weiterentwicklung der Rezitationskunst, durch Stilisierung der Gebärden und eine neue Bewegungskunst, die Eurythmie. Steiner will in
moderner Form das Theater als Teil der Mysterien wieder aufleben lassen.
1910 wollen die Mitglieder ein eigenes Zentrum bauen. In Dornach bei Basel entsteht unter Steiners künstlerischer Leitung ein organisch gestalteter Doppelkuppelbau aus Holz. Es ist ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Plastik, Malerei und einer neu entwickelten Schleifkunst an durchgefärbtem Glas. Auch während des Weltkrieges arbeiten Freiwillige aus 17 Nationen gemeinsam daran, während von der nahen deutsch-französischen Frontlinie der Geschützdonner zu hören ist.
Von 1917 an unternimmt Steiner ungeheure Anstrengungen für eine neue Sozialgestaltung in Deutschland, besonders nach dem Ersten Weltkrieg. In den größten Vortragssälen entwickelt er die Idee einer Dreigliederung des sozialen Organismus, der den Grundbedürfnissen jedes Menschen Rechnung trägt: Freiheit im geistigen Leben, Gleichheit in allen Rechtsverhältnissen und Brüderlichkeit in der ökonomischen Sphäre, gegründet assoziatives Wirtschaften. Es soll Politik und Wirtschaft entflechten und auch der Arbeiterschaft eine echte Teilhabe am Gesellschaftsprozess ermöglichen. Steiner stellt sich der Betriebsrätebewegung in Baden-Württemberg zur Verfügung, besucht ihre Zusammenkünfte und spricht vor der Arbeiterschaft großer Betriebe wie Bosch und Daimler. Die Arbeiter fühlen sich verstanden. Doch die reaktionären Kräfte setzen sich durch. Das Fehlschlagen dieser Bemühungen gehört zu den herbsten Enttäuschungen in Steiners Leben.
1919 folgt in Stuttgart die Gründung der ersten Waldorfschule, die ohne Direktor von der Lehrerschaft selbst verwaltet wird. Steiner schult die Pädagogen in methodisch-didaktischen Kursen auf Grundlage der anthroposophischen Menschenkunde. In den folgenden Jahren fährt er regelmäßig von Dornach nach Stuttgart und nimmt an den Lehrerkonferenzen teil. Die Lehrer fordert er auf: „Werden Sie Genies an Interesse!“ Auch in anderen Ländern fragen die menschen nach dieser Pädagogik, und er hält Kurse darüber in England, Holland und der Schweiz.
Schon früher hatte eine Zusammenarbeit mit Ärzten begonnen, mit Dr. Felix Peipers und vor allem mit Dr. Ita Wegman. Nun werden Kurse für Ärzte abgehalten. In Stuttgart und in Arlesheim bei Dornach entstehen Kliniken und die erste Heilmittelherstellung nimmt die Arbeit auf. Mit Ita Wegman verfasst Steiner ein medizinisches Grundwerk für Ärzte.
Noch andere Initiativen treten an ihn heran um Rat und Hilfe. Er gibt Vorträge für Theologiestudenten und Geistliche, die nach einer Vertiefung ihres Berufes suchen, die sie in ihren Kirchen nicht finden können. Unter der Leitung von Dr. Friedrich Rittelmeyer und Emil Bock gründen sie eine Bewegung für religiöse Erneuerung, woraus dann eine freie Kirche, die Christengemeinschaft, entsteht, der Rudolf Steiner einen erneuerten Kultus übermittelt.
Im Laufe seiner anthroposophischen Tätigkeit gibt Rudolf Steiner für fast alle Gebiete des Lebens Anregungen, wenn danach gefragt wird. Über 350 Bände umfasst das bis heute veröffentlichte Werk. Seine Anteilnahme am anderen scheint grenzenlos. Die Begegnungen mit Menschen, darunter den meisten Kulturschaffenden seiner Zeit, lassen sich nicht zählen. Viele beschreiben das Freiheitsgefühl, das sie in seiner Gegenwart erleben, und die konkrete Hilfe, die sie erfahren.
Mit Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit beginnt aber auch die Gegnerschaft. Bald kann für seine persönliche Sicherheit bei Vorträgen in Deutschlands nicht mehr garantiert werden. Rechtsradikale Gruppen hetzen gegen ihn und von ultramontanen katholische Kreisen aus dem nahegelegenen Arlesheim und Basel werden öffentliche Drohungen ausgesprochen. Doch die Anthroposophische Gesellschaft schläft.
In der Silvesternacht 1922 wird das wunderschöne Goetheanum, das in der schweren Kriegszeit unter großen persönlichen Opfern und der Mitarbeit so vieler Menschen entstanden war, durch Brandstiftung völlig zerstört. Es trifft Steiner bis ins Mark.
Der Zustand der Anthroposophische Gesellschaft ist so desolat, dass Steiner erwägt, sich völlig von ihr zurück zu ziehen. Doch dann bereitet er intensiv die Neugestaltung einer internationalen Gesellschaft vor, bereist viele Länder und regt die Bildung eigener Landesgesellschaften an.
An Weihnachten 1923 kommt es zur Neubegründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Sie soll volle Öffentlichkeit mit tiefer Esoterik verbinden. Alle Publikationen, auch solche, die bisher nur Mitgliedern vorbehalten waren, werden veröffentlicht. Steiner übernimmt nun selbst den Vorsitz der Gesellschaft und schlägt die fünf weiteren Vorstände vor. Es sind Menschen, die schon engagiert in der Anthroposophischen Gesellschaft tätig sind und über erprobte Fachkompetenz verfügen. Sie werden zugleich mit der Leitung der Fachsektionen beauftragt. Marie Steiner, seine vieljährige vertraute Mitarbeiterin, wird zuständig für die Bühnenkünste. Den Schweizer Schriftsteller und Herausgeber der Wochenschrift „Das Goetheanum“ Albert Steffen betraut er mit der Sektion für Schöne Wissenschaften. Die medizinische Sektion übergibt er Dr. Ita Wegman. Für die mathematisch-astronomische Sektionempfiehlt er Elisabeth Vreedeund für die naturwissenschaftliche Sektion Dr. Günther Wachsmuth als Vorstände.
Am Ende der Gründungsversammlung erleidet Steiner eine Krankheitsattacke, die ihn sehr schwächt. Trotzdem bewältigt er in den folgenden Monaten ein kaum vorstellbares Arbeitspensum.
Die neugegründet Freie Hochschule für Geisteswissenschaft bildet das Herzstück der Gesellschaft. In ihr sollen Mitglieder, die initiativ und eigenverantwortlich für die Anthroposophie wirken wollen, nicht nur zu eigenen Erfahrungen der geistigen Welt geführt werden; sie soll zugleich eine Stätte anthroposophischer Forschung sein.
Damit ist auch die Voraussetzung geschaffen, dass er über ein Thema sprechen kann, das er seit 14 Jahren zurückstennen musste. Er beginnt eine Reihe von Vorträgen zur Methodik der Karmaforschung anhand konkreter Biographien, die er in den Zusammenhang der menschheitlichen Entwicklung stellt. Sie sollen als Grundlage einer vertieften Selbsterkenntnis dienen.
Die folgenden Kurse für Lehrer, Schauspieler, Ärzte, Priester erfahren eine weitere esoterische Vertiefung. Eine schier unglaubliche Fülle von Themen drängt sich in immer kürzere Zeitspannen. Manchmal sind es vier verschiedene Vorträge am Tag neben Artikel schreiben, Konferenzen, Sitzungen und zahllosen Einzelgesprächen mit Rat suchenden Menschen.
Für den Wiederaufbau des Goetheanum entwirft er ein Modell. Es soll dieses Mal in dem völlig neuen Baustoff Eisenbeton gebaut werden. Weltweit wird es das erste Großprojekt organisch gestalteter Architektur in diesem Material. Dabei setzt Steiner die Kalkformationen der umgebenden Juralandschaft in künstlerische Formen um. Bis heute wird es von Architekten aus aller Welt besucht und studiert. Die Fertigstellung erlebt er selbst jedoch nicht mehr.
Immer wieder hatten Steiner auch Landwirte um einen Kurs gebeten, der schließlich zu Pfingsten 1924 in Koberwitz bei Breslau (heute polnisch Wrocław) auf dem Gut des Grafen Keyserlingk stattfinden kann. Darin beschreibt Steiner die Landwirtschaft in ihrem Verhältnis zu den kosmischen Kräften, die von Sonne, Planeten und Mond auf das Wachstum wirken. Er schildert den Hof als einen individuellen Organismus, der möglichst vielfältig gestaltet sein soll und seine eigenen Entwicklungsgesetze in sich trägt. Schon während des Kurses wird ein Versuchsring gegründet, der die Anregungen Steiners umsetzen, untersuchen und dokumentieren soll. Das markiert den Beginn der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise, eine der ersten Ökobewegungen.
Im Anschluss an Koberwitz besucht Steiner auf dem Lauenstein die erste heilpädagogische Einrichtung, die auf anthroposophischer Grundlage arbeitet. Dem folgt im Juni ein heilpädagogischer Kurs. Steiner schildert neben vielem, wie das Wissen um wiederholteErdenleben und um die Einzigartigkeit einer jeden menschlichen Biographie die Gewissheit gibt, dass jeder Mensch entwicklungsfähig ist.Damit hat Steiner einen Markstein gesetzt für das Verständnis von Menschen mit besonderen Begabungen. Trotz der späteren Rückschläge durch die grausamen Experimente an Menschen mit Behinderungen und deren systematischer Vernichtung durch die Nazis, greift weltweit doch allmählich ein neues Menschenbild und ein neuer Umgang mit solchen Menschen Platz, der ihnen Förderung und Würde sichert.
Im September 1924 bricht Rudolf Steiner während eines Vortrages in Dornach zusammen. Im Atelier zu Füßen der neun Meter hohen Christusstatue, an der er bis dahin geschnitzt hatte, wird sein Krankenlager eingerichtet. Diese Plastik zeigt den Repräsentanten der Menschheit, der das Gleichgewicht hält zwischen Mächten, die auf der einen Seite durch Illusion und Fanatismus, auf der andern Seite durch Materialismus und Verleugnen des Geistigen zum Unmenschlichen verführen wollen.
Hier schreibt Steiner an seiner Autobiographie, die jedoch Fragment bleibt. Wöchentlich verfasst er für die Zeitschrift „Das Goetheanum“ einen Brief an die Mitglieder, konzentrierte Zusammenfassungen der Anthroposophie. Durch seinen Freund Graf Polzer-Hoditz sorgt er weiter liebevoll für die Gesundheit und materielle Unterstützung seiner Geschwister. An Marie Steiner, die mit der Eurythmiegruppe auf Tournee ist, schickt er zuversichtliche Briefe. Sechs Monate hoffen die Menschen weltweit auf seine Genesung.
Doch am 30. März 1925 schließt Rudolf Steiner die Augen und kehrt in die geistige Welt zurück.
Elisabeth Beringer
Artikel anlässlich Rudolf Steiners 150. Geburtstag
Veröffentlicht in Heft Nr. 23 - Mitteilungsheft des J. und C. Keyserlingk-Instituts.
Salem im November 2010
Bildrechte: Archiv des Goetheanum, Dornach
© 2010 Elisabeth Beringer - Die Veröffentlichung oder Verwendung in jeglicher Form bedarf der Zustimmung der Autorin.